La Savate: storia, regole e diffusione in Italia

Das Savate: Geschichte, Regeln und Verbreitung in Deutschland

Savate, auch als Boxe Française bekannt, ist eine elegante und taktisch anspruchsvolle Kampfsportdisziplin, die ihren Ursprung in Frankreich hat und sich in den letzten Jahrzehnten stetig weiterentwickelt hat. Obwohl Savate in Österreich weniger bekannt ist als in seinem Heimatland, gewinnt diese Sportart im deutschsprachigen Raum zunehmend an Beliebtheit. Im Folgenden betrachten wir die historischen Wurzeln der Savate, ihre Verbreitung in Österreich, die wichtigsten Regeln, die sie von ähnlichen Kampfsportarten unterscheidet, sowie die Rolle der zuständigen Verbände. Abschließend gehen wir darauf ein, welche Ausrüstung für das Training und den Wettkampf in Savate notwendig ist.

Ursprünge und frühe Geschichte

Die Wurzeln der Savate reichen bis ins 18. Jahrhundert zurück, als französische Seeleute in den Hafenstädten, insbesondere in Marseille, ein System von Tritten und Schlägen entwickelten, um sich in Straßenschlägereien effektiv verteidigen zu können. Der Begriff „Savate“ leitet sich aus einem alten französischen Wort für „abgetragener Schuh“ ab, was darauf hindeutet, dass damals nicht barfuß, sondern mit Schuhen gekämpft wurde. Parallel dazu existierte der Begriff „Chausson“, der häufig als Synonym für die frühe Form der Savate verwendet wird.

Im 19. Jahrhundert wurde diese Straßenkampftechnik zunehmend verfeinert, systematisiert und mit der englischen Boxkunst kombiniert. So entstand eine Kampfsportart, die neben präzisen Fausttechniken auch charakteristische Fußtritte umfasste. Berühmte Meister wie Charles Lecour und Joseph Charlemont entwickelten Lehrmethoden, die bald in Paris und anderen Großstädten Verbreitung fanden. Aus der einstigen Verteidigungstechnik der Unterschicht wurde nach und nach eine elegante, sportliche Disziplin, die bis heute ihre Einzigartigkeit bewahrt hat.

Entwicklung zur modernen Sportdisziplin

Im Laufe des 19. und frühen 20. Jahrhunderts vollzog sich der Wandel von einer eher rauen Straßenkampfform hin zu einem geregelten Wettkampfsport. Schulen und Akademien in Frankreich begannen, feste Lehrpläne zu entwerfen und Wettkämpfe zu organisieren. Die Kleidung entwickelte sich ebenfalls weiter: Statt Alltagskleidung trug man bald eng anliegende Anzüge und spezielle Schuhe, die sowohl Schutz als auch Flexibilität gewährten.

Der moderne Wettkampfmodus entstand durch die Einführung von Ringregeln, Gewichtsklassen und Rundenbegrenzungen. Gleichzeitig setzte sich die Idee durch, dass Savate nicht nur ein Mittel zur Selbstverteidigung sei, sondern auch eine formschöne und athletisch fordernde Sportart. International rückte Savate spätestens nach dem Zweiten Weltkrieg stärker in den Fokus, als verschiedene europäische Länder damit begannen, französische Trainer einzuladen, um ein breiteres Publikum anzusprechen und lokale Vereine aufzubauen.

Verbreitung in Österreich

In Österreich ist Savate nicht so altvertraut wie etwa die traditionelle Boxkunst oder Kampfsportarten wie Judo, Karate oder Taekwondo. Dennoch fand die „Boxe Française“ ab den 1980er- und 1990er-Jahren erste Anhängerinnen und Anhänger in Wien, Graz und Salzburg. Ein paar pionierhafte Kampfsportschulen, die meistens auch Kickboxen, Boxen oder andere Disziplinen anboten, integrierten Savate in ihr Trainingsprogramm.

Der Durchbruch zu einer größeren Bekanntheit verlief jedoch eher langsam. Erst durch vermehrte Auftritte von Gasttrainern aus Frankreich und vereinzelte Wettkampfveranstaltungen in Wien und anderen Bundesländern wuchs das Interesse. Heute existieren in Österreich einige wenige, aber spezialisierte Vereine, die Savate-Kurse anbieten, oft in Verbindung mit Kickboxen oder Muay Thai. Parallel dazu verstärkte sich der Austausch mit Nachbarländern wie Deutschland und der Schweiz, in denen die Verbreitung der Savate etwas weiter fortgeschritten war. Derzeit steigt die Zahl der Österreicherinnen und Österreicher, die sich für Savate als effektive und zugleich ästhetische Kampfsportart begeistern, langsam aber stetig.

Die wichtigsten Regeln und Kategorien

Savate wird im Wettkampf üblicherweise im Ring ausgetragen, ähnlich wie beim Boxen. Ein typischer Kampf besteht aus mehreren Runden, deren Anzahl je nach Erfahrungsstufe und Wettkampfniveau variieren kann. In jeder Runde versuchen die Kontrahentinnen und Kontrahenten, durch gekonnte Kombinationen von Faust- und Fußtechniken Punkte zu erzielen.

Ein wesentliches Merkmal ist, dass Tritte ausschließlich mit den Füßen und den speziellen Savate-Schuhen ausgeführt werden dürfen. Kniestöße, Ellenbogenschläge und Schläge mit dem Unterarm sind dagegen verboten, was Savate von Disziplinen wie Muay Thai unterscheidet. Auch Lowkicks mit dem Schienbein, die in vielen Kickbox-Varianten erlaubt sind, sind in der Savate strenggenommen nicht zulässig. Stattdessen wird großer Wert auf die Präzision der Fußtritte gelegt, die sauber und technisch korrekt ausgeführt werden müssen.

Je nach Niveau und Ausrichtung unterscheiden sich die Reglements in Bezug auf Kontaktintensität und Schutzausrüstung. So gibt es Light-Contact-Kategorien, bei denen die Schläge und Tritte kontrolliert eingesetzt werden, sowie Full-Contact-Varianten, in denen mehr Durchschlagskraft erlaubt ist. Weitere Unterteilungen basieren auf Gewichtsklassen und Geschlecht, sodass Frauen und Männer getrennt antreten. SchiedsrichterInnen werten nach Punkten, wobei Trefferqualität, Technik und Aktivität eine wichtige Rolle spielen. In höheren Klassen kommt es außerdem zu Niederschlägen und möglichen K.o.-Entscheidungen, ähnlich wie im klassischen Boxen.

Was Savate von anderen Kampfsportarten unterscheidet

Savate wird gerne mit Kickboxen oder Taekwondo verglichen, was durchaus verständlich ist, da in allen drei Disziplinen Tritte und Schläge zum Einsatz kommen. Doch es existieren klare Unterschiede, die Savate zu etwas Besonderem machen. Ein zentraler Aspekt ist die betonte Eleganz und Präzision: Der Fuß wird bewusst als Aufschlagfläche genutzt, während das Schienbein tabu ist. Dadurch wirkt das Treten dynamischer, aber auch anspruchsvoller, denn die Trefferfläche ist kleiner.

Auch im taktischen Bereich gibt es Abweichungen: Anders als in einigen Kickbox-Varianten, bei denen oft der Vorwärtsdrang und Power im Vordergrund stehen, legt Savate großen Wert auf taktische Finesse, Beweglichkeit und geschicktes Ausweichen. Darüber hinaus haben die französischen Wurzeln einen kulturellen Einfluss auf den Stil: Eine gewisse Anmut in den Bewegungen und die Achtung vor der Tradition spiegeln sich oft im Training und in Wettkämpfen wider. Somit ist Savate nicht nur ein Kampfsport, sondern auch ein Teil des französischen Kulturerbes, der längst seinen Weg nach Österreich und in andere Länder gefunden hat.

Die Verbände in Österreich und international

In Österreich ist Savate momentan in das Dachorgan Österreichischer Kickbox-Verband (ÖKBV) integriert, der mehrere Kampfsportdisziplinen verwaltet. Dort finden Interessierte AnsprechpartnerInnen und Informationen zu Kursen, Turnieren und Zertifizierungen. Obwohl Savate im Vergleich zu bekannteren Disziplinen wie Kickboxen oder Muay Thai noch eine Nischensportart ist, bemüht sich der Verband, der Sportart mehr Sichtbarkeit zu verschaffen. Dazu gehören Workshops, offizielle Wettkämpfe und Kooperationen mit französischen Vereinen und TrainerInnen.

International wird Savate vor allem von der Fédération Internationale de Savate (FISav) gesteuert. Diese Organisation koordiniert Welt- und Europameisterschaften und legt offizielle Regeln, Gewichtsklassen sowie Ausbildungsrichtlinien für TrainerInnen und SchiedsrichterInnen fest. Dank dieser internationalen Struktur können österreichische Athletinnen und Athleten an hochkarätigen Wettkämpfen teilnehmen und sich mit der Weltspitze messen. Umgekehrt ist es für Savate-Schulen in Österreich möglich, an Lehrgängen und Seminaren in ganz Europa teilzunehmen und so den technischen Standard zu erhöhen.

Benötigte Ausrüstung für Savate

Wer Savate ernsthaft trainieren möchte, benötigt eine spezifische Grundausstattung. An erster Stelle stehen die Savate-Schuhe, die speziell dafür entwickelt wurden, sowohl Tritte als auch schnelle Ausweichbewegungen zu unterstützen. Sie sind leicht, bieten aber dennoch genügend Stabilität. Das Profil ist meist rutschfest, um den Halt im Ring zu gewährleisten, und die Kappe ist verstärkt, um den Fuß beim Kick zu schützen.

Darüber hinaus gehören Boxhandschuhe (meist zwischen 8 und 10 Unzen für den Wettkampf, bei Trainingsvarianten auch 12 oder mehr Unzen für zusätzlichen Schutz) zur Standardausrüstung. Einige Clubs setzen auch auf Schienbein- und Spannschoner im Training, um Verletzungen zu vermeiden, insbesondere wenn SportlerInnen noch wenig Erfahrung haben. Zusätzlich sind Handbandagen für die Stabilisierung der Handgelenke empfehlenswert, und ein Zahnschutz gehört in jeder Vollkontaktdisziplin zur Pflicht.

Bei Wettkämpfen ist meist ein einteiliger Anzug – der sogenannte Integrale – oder eine Kombination aus langer Hose und T-Shirt mit Verbandslogo vorgeschrieben. Diese Kleidung ist hauteng und elastisch, damit sie beim Kicken nicht stört und sich keine Gegnerin oder kein Gegner versehentlich daran festhalten kann. Besonders wichtig ist, dass alle Ausrüstungsteile den jeweiligen Verbandsvorschriften entsprechen, um an offiziellen Wettbewerben teilzunehmen.

Fazit

Savate vereint Geschichte, Eleganz und sportive Herausforderung in einer einzigartigen Kampfsportdisziplin, die im 18. Jahrhundert in den Straßen Frankreichs wurzelt und heute weltweit AnhängerInnen begeistert. In Österreich begann die Verbreitung relativ spät, doch findet Savate zunehmend seinen Platz in einem Land, in dem Kampf- und Kontaktsportarten wie Kickboxen, Karate oder Judo bereits fest etabliert sind. Die Mischung aus präzisen Fußtritten, die allein mit dem Schuh ausgeführt werden, und soliden Boxtechniken verleiht Savate einen besonderen Charakter, der es klar von anderen Kampfsportarten abgrenzt.

Für Interessierte bietet sich in Österreich die Möglichkeit, in spezialisierten Vereinen den französischen Flair und die taktische Raffinesse dieser Disziplin kennenzulernen. Wer sich intensiver damit auseinandersetzen will, kann über den Österreichischen Kickbox-Verband Kontakt zu Trainern oder Schulen aufnehmen und an Workshops oder Turnieren teilnehmen. International sorgt die Fédération Internationale de Savate für einheitliche Standards und fördert den länderübergreifenden Austausch. Was die Ausrüstung angeht, sind passende Schuhe, Boxhandschuhe und ein Integrale als Wettkampfkleidung unverzichtbar – weitere Schutzausrüstung wie Zahn- und Schienbeinschutz erhöht die Sicherheit beim Training erheblich.

Ob als ambitionierter Wettkämpfer oder als HobbysportlerIn, Savate eröffnet eine faszinierende Welt aus Technik, Dynamik und taktischem Feingefühl. Dass sich die Disziplin auch in Österreich langsam, aber sicher etabliert, liegt nicht zuletzt an ihrer Vielseitigkeit: Sie fördert Kondition und Beweglichkeit, schärft die Reaktionsfähigkeit und vermittelt zugleich einen Sinn für Körperbeherrschung und Ästhetik. Savate ist somit weit mehr als nur ein Kampfsport – es ist eine kulturelle Brücke zwischen Frankreich und den Ländern, in denen es inzwischen ebenfalls Wurzeln schlägt. Wer also bereit ist, sich auf eine neue Herausforderung einzulassen, findet in der Savate eine gleichermaßen traditionelle wie moderne Kampfkunst, die in Österreich noch viel Potenzial für Wachstum und Begeisterung in sich trägt.